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Glasfaser-Technologie erklärt

Wir erklären, welche Vor- und Nachteile die verschiedenen Übertragungstechnologien haben, wie die Glasfaser bis in das Haus kommt und wie Ihre Geräte mit dem neuen schnellen Anschluss verbunden werden.

Warum brauche ich einen Glasfaseranschluss?

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Heutzutage stellen wir immer größere Ansprüche an eine Internetverbindung. Wir arbeiten im Homeoffice, kommunizieren per Videotelefonie und nutzen Streaming-Dienste. Neben Smartphone, Tablet, Computern und Fernseher sind inzwischen auch Haushaltsgeräte mit dem Internet verbunden – und das alles gleichzeitig. Diese Menge an Daten und Nutzern kann eine normale Internetverbindung nicht mehr bewältigen. Die Datenübertragung wird immer langsamer oder kommt sogar bis zum Stillstand. Mit einer Glasfaserverbindung passiert das nicht.

Was ist Glasfaser?

Glasfaser ist eine aus Glas bestehende lange dünne Faser, in welcher sich Licht nahezu ungehindert ausbreiten kann. Glasfasern werden unter anderem als Lichtwellenleiter in Glasfasernetzen zur optischen Datenübertragung verwendet. Damit können wesentlich höhere Bandbreiten erreicht werden als bei der elektrischen Übertragung – nämlich, je nach technischem Aufwand, bis zu 19,2 Tbit/s (entspricht 19 200 Gbit/s oder 19 200 000 Mbit/s). Im Bereich von Haus- und Gewerbeanschlüssen sind Übertragungsraten bis 10 Gbit/s verbreitet. Zudem ist das übertragene Signal unempfindlich gegenüber äußeren Einflüssen, elektrischen und magnetischen Störfeldern, es oxidiert nicht und ist in höherem Maße abhörsicher. Es ermöglicht außerdem synchrone Download- und Upload-Geschwindigkeiten.

Was bedeuten VDSL und FTTH?

Alte Technologien und ihre Nachteile

Heute werden allerdings noch häufig Kupfer- statt Glasfaserkabel für die Datenübertragung eingesetzt, welche bedeutend langsamer und empfindlicher gegenüber äußeren Einflüssen sind. Etwas schneller geht es, wenn bereits die lokalen Verteilerkästen ans Glasfasernetz angebunden sind – allgemein bekannt als Vectoring, VDSL oder FTTC (Fiber To The Curb). Jedoch müssen die Daten von hier aus noch immer durch die Kupferleitung zwischen Verteilerkasten und Haus. Je weiter das Haus vom Verteiler entfernt ist, desto langsamer kommen die Daten an.

Eine weitere Möglichkeit besteht in der Nutzung des Koaxialkabels vom Kabelfernsehen. Doch auch das ist nur ein Kupferkabel. Dadurch ist es anfälliger für Störungen und die Leistungsfähigkeit ist außerdem stark eingeschränkt. Es können zwar höhere Übertragungsgeschwindigkeiten als beim VDSL erreicht werden, aber auch hier müssen sich mehrere Teilnehmer die Bandbreite teilen.

Ähnlich verhält es sich bei der schnellen LTE-Funktechnik. Auch da teilen sich mehrere Nutzer eine Funkzelle, wodurch die Leistung sinkt. Bei widrigen äußeren Bedingungen verschlechtert sich die Leistung zudem noch zusätzlich, bis hin zu teilweisen oder sogar vollständigen Unterbrechungen.

FTTH – Glasfaser bis ins Haus

Die beste Datenübertragung wird erreicht, wenn das Glasfaserkabel nicht am Verteiler endet, sondern direkt in das eigene Zuhause führt. Das nennt sich dann Fiber To The Home (FTTH) oder Fiber To The Building (FTTB). Mit dem Glasfaseranschluss im Haus können dann alle Vorteile der zukunftssicheren Glasfasertechnik ausgenutzt werden. Eine nahezu unbegrenzte Menge an Daten kann in Lichtgeschwindigkeit übertragen werden, so dass alle smarten Geräte eines Haushalts gleichzeitig mit allen Möglichkeiten des Internets via LAN oder WLAN bedient werden können.

Wie kommt die Glasfaserleitung bis in mein Haus?

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Das Glasfasernetz einer Gemeinde besteht aus vielen verschiedenen Komponenten: Glasfaserkabel, Leerrohre, Anschlussschächte, Verteilerkästen. Der Hauptverteiler verbindet die Gemeinden mit dem Internetanbieter. Vom Hauptverteiler verzweigt sich ein System aus leeren Kunststoffrohren über mehrere Anschlussschächte oder Straßenverteiler durch alle Straßen. Das macht die Verlegung und spätere Wartung der Glasfaserkabel deutlich einfacher.

Die Glasfaserkabel können im Gegensatz zu herkömmlichen Kupferkabeln nämlich einfach aus den Rohren herausgezogen und mit Luftdruck neu eingeblasen werden – ganz ohne Baustelle und offene Gräben. Lediglich die erste Verlegung benötigt eine offene Bauweise. Bevor die Glasfaserleitung bis ins Haus gelegt wird, wird detailliert besprochen, wo im Haus die Glasfaser ankommen und wo die Anschlussgeräte platziert werden sollen. Notwendig sind eine Kabelabschlussbox zum Aufnehmen der Glasfaser, ein Netzabschlussgerät, das die Lichtsignale in elektrische Signale umwandelt sowie ein Router, an den die Endgeräte angeschlossen werden. Die Verlegung der Anschlüsse erfolgt durch eine spezialisierte Tiefbaufirma.

Auf privaten Grundstücken kann die Verlegung der Leerrohre fast immer in geschlossener Bauweise durchgeführt werden, sodass lediglich zwei kleine Löcher benötigt werden: eins am Straßenrand und eins an der Hauswand. Steht einer geraden Bohrung nichts im Wege, kann eine sogenannte Erdrakete eingesetzt werden. Sie bohrt einfach durch die Erde hindurch und Zäune, Beete, Büsche sowie gepflasterte Wege bleiben verschont. Sollte etwas im Weg sein, wie z. B. die Wurzeln eines großen Baumes, so kann mit Hilfe eines Spülbohrers in Kurven gebohrt werden, ohne den Vorgarten aufgraben zu müssen. Nur wenn zu viele enge Hindernisse im Boden vorhanden sind, muss tatsächlich ein offener Schacht gegraben werden.

Als nächstes wird das Leerrohr ins Haus geführt. Dabei gibt es zwei Möglichkeiten:

  1. Es geht vom Vorgarten aus direkt unterirdisch weiter in den Keller des Hauses.

  2. Die Verlegung ins Erdgeschoss findet unterirdisch mit einer diagonalen Bohrung statt.

Bei beiden Möglichkeiten wird der Durchbruch ins Haus wasser- und gasdicht versiegelt. Nach der vollständigen Verlegung der Leerrohre werden die Löcher im Boden wieder verschlossen und der Urzustand wiederhergestellt.

Vom Anschlussschacht aus werden nun die Glasfasern in die Leerrohre eingeblasen und am Verteiler mit der Hauptleitung verbunden. Im Haus werden sie sauber in einem speziellen Gehäuse untergebracht. Zum Schluss erfolgt der Anschluss der Glasfaserleitung an das Netzabschlussgerät.

Das Glasfasersignal ist Zuhause angekommen. Doch wie kommt die Glasfaser nun zu meinen Geräten?

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Smart-TV, PC, Telefon, Tablet und Co. sind im ganzen Haus verteilt und müssen nun noch mit dem Glasfasersignal verbunden werden. Dazu wird ein Router, bspw. von FRITZ!Box, benötigt, welcher mit einem Netzwerkkabel an das Netzabschlussgerät angeschlossen wird. Ein Elektriker kann das Verbindungskabel an die gewünschte Stelle im Haus verlegen. Bisherige Kabelverbindungen zum Computer sowie Fax und kabelgebundene Telefone können anschließend einfach vom alten zum neuen Router umgesteckt werden.

Alle mobilen Geräte werden über WLAN mit dem Router verbunden.

Wenn auch das Fernseh- und Radioprogramm per Glasfaser ins Haus kommen soll, müssen alle Empfangsgeräte und Verteiler den digitalen Fernsehübertragungsstandard DVB-C unterstützen. Wurde bislang digitales Kabelfernsehen genutzt, ist das bereits der Fall und es muss lediglich das Eingangskabel von der Dose Ihres bisherigen Anbieters abgezogen und an das Netzabschlussgerät angeschlossen werden. Wenn Sie das Fernsehprogramm bisher über Satellit empfangen haben, wird das Kabel der Fernsehdose, die dem Netzabschlussgerät am nächsten gelegen ist, abgezogen und als neue Zuleitung genutzt. Am anderen Ende muss nun eine Verbindung zum Netzabschlussgerät geschaffen werden. Sollte es notwendig werden, hierfür ein weiteres Kabel zu verlegen, bietet es sich an, dies vom Elektriker gemeinsam mit dem Netzwerkkabel verlegen zu lassen.

Auf einen Blick:
Der neue moderne Glasfaseranschluss bündelt die schnellste und schärfste Technik unter einem Dach.

Willkommen in der Zukunft!